Unsere Methoden - Forensische Genetik

Mitochondriensequenzierung zur Identitätsanalyse

Die hauptsächliche Anwendung der Mitochondriensequenzierung (mt-Sequenzierung) ist wie die der STR-Analyse die Täteridentifizierung nach der Analyse einer biologischen Spur. Für forensische Anwendungen sequenzieren wir aus dem D-Loop drei hypervariable Bereiche - HV1, HV2 und HV3.

Die mt-Sequenzierung hat dabei drei Schwachpunkte:

Trotzdem ist der mitochondriale Haplotyp einer Spur oft zielführend, weil man im Prinzip in das familiäre Umfeld des Gesuchten eindringt. Darüber hinaus sind mit STRs nur schwer bearbeitbare Spuren mit der mt-Analyse oft noch analysierbar. Für eine erfolgreiche Sequenzierung benötigen wir sehr wenig Ausgangsmaterial. Im Grenzfall ist die DNA-Menge aus ein paar Zellen (5-10 pg) schon ausreichend. Damit kann die Mitochondriensequenzierung für die Identifizierung von Tätern auch aus extrem schwierigem Spurenmaterial eingesetzt werden. Dazu zählen beispielsweise:

Das telogene Haar als Spur

Eine der häufigsten biologischen Tatortspuren ist das ausgefallene Haar. Es handelt sich dabei meist um telogene Haare; das bedeutet unter anderem: Sie enthalten keine Zellanhaftungen. Trotzdem können sie für die Täteridentifizierung eine bedeutende Rolle spielen. Im Innern des der Wurzel zugewandten Teils des Haares, dem Haarschaft, befinden sich nämlich noch einige wenige Zellen. Diese sind zwar teilweise degradiert, aber vor allem die mitochondriale DNA ist in den meisten Fällen gut typisierbar.

Während seiner Entwicklung durchläuft das Haar drei verschiedene, mikroskopisch erkennbare Zustände.

DGAB

Das anagene Haar ist ein aktives, wachsendes Haar. Es bleibt in dieser Phase rund 1.000 Tage. Es ist fest verwachsen und verankert in der dermalen Papille. Es führt deswegen nach dem Ausreißen Zellmaterial mit sich, aus dem eine DNA- Analyse sehr leicht und sicher anzufertigen ist.

Das katagene Haar stellt die nächste Entwicklungsstufe dar. Es handelt sich dabei um ein 3 – 4 wöchiges Übergangsstadium, währenddessen sich der Haarbulbus von der Papille trennt. Die Zellproduktion wird allmählich eingestellt.

Dies ist der Übergang zum telogenen Haar. In dieser Phase ist das Haar über sein nun kolbenförmiges Ende wohl noch im Follikel verankert, aber nicht mehr über Zellen verwachsen. Im Laufe weiterer 3 – 4 Wochen wird dieses telogene Haar durch ein nachwachsendes Haar verdrängt und fällt aus. Es enthält also keine Zellanhaftungen, aber in Wurzelnähe einige Zellkerne.

Die geringe Anzahl der Zellkerne und der Umstand, dass diese in das Keratin-Gerüst des Haares eingeschlossen sind, machen die DNA -Untersuchung schwierig. Wir beherrschen seit vielen Jahren diese seit Jahren bei uns akkreditierte Spezialanalyse.

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